Anpacken statt abwarten

Freudenberg unterstützt das ehrenamtliche Engagement seiner Mitarbeitenden im Rahmen der e²-Initiative bereits bei mehr als 150 Projekten – Zeit für ein erstes Fazit und ein Gespräch mit Hanno D. Wentzler, Vorsitzender des e²-Lenkungsausschusses. 

Herr Wentzler, Freudenberg hatte im Rahmen des DIALOG 2015 Freudenberg-Mitarbeitende weltweit aufgerufen, sich gesellschaftlich zu engagieren, und damit e² gegründet. Wie zufrieden sind Sie mit inzwischen rund sieben Jahren e²? 

Persönlich bin schon ein bisschen stolz, wie sich die Initiative entwickelt hat. Nach letzter Zählung haben wir derzeit weltweit 161 bewilligte Projekte, die wir mit rund 12 Millionen Euro unterstützen. Das Tolle daran ist, dass sich Tausende Mitarbeitende engagieren und jeder Cent direkt beim Projekt ankommt, also nicht durch bürokratische Administration bei uns oder auf Projektseite geschmälert wird. Auch wenn man den Freudenberg-Anteil, gemessen an sämtlichen Hilfsgeldern, die weltweit im Rahmen von Corporate-Social-Responsibility-Maßnahmen von Unternehmen fließen, relativiert sehen muss, so haben wir im Lenkungsausschuss doch die Gewissheit, das eine oder andere Leben positiv beeinflusst zu haben – eben auch, weil wir jedes Projekt persönlich vor Ort unterstützen.

Sie haben mehr als 150 Projekte und viele der Menschen hinter den Projekten kennengelernt. Welche sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? 

Alle 161 Projekte! Der Lenkungsausschuss hätte sie ja nicht genehmigt, wenn wir nicht vom Sinn und Zweck überzeugt gewesen wären, aber keins der Projekte könnte über die Laufzeit ohne die oft selbstlose Unterstützung der tollen Mitarbeitenden bewältigt werden. Ich bewundere zutiefst, mit welchem Herzblut und welcher Hingabe die Kolleginnen und Kollegen diese sozialen Projekte unterstützen – egal, ob Lesen beigebracht wird, Kindergärten gebaut oder Mangrovenwälder gepflanzt werden.

e² – gemeinsam etwas bewegen

Mit Beginn der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine wurden mit e²-Mitteln auch Maskenspenden und Mitarbeitende unterstützt, die sich in der Ukraine-Hilfe engagieren. Welche Entwicklung wird e² Ihrer Meinung nach in Zukunft nehmen? 

Sie haben recht. Wir sind bis jetzt sogar dreimal von den ursprünglichen Zielen abgewichen. Wir haben zu Ehren des 170-jährigen Bestehens des Unternehmens weltweit in einer großartigen Aktion mehr als 13.000 Bäume in 20 Ländern gepflanzt. 2020/2021 wurde die Welt extrem durch die Pandemie gefordert, die sich schnell auch als Hungerkrise herausgebildet hat.  Wir haben dann beherzt reagiert und global Lebensmitteltafeln unterstützt und viele, viele Container an Masken verschickt. Genauso haben wir jetzt schon viele verschiedene Organisationen unterstützt, die sich in der Ukraine oder den Auffangländern engagieren. Wissen Sie, ich glaube, es ist vollkommen richtig, dass wir in besonderen Zeiten auch flexibel mit unseren Richtlinien sind, aber langfristig wünsche ich mir, dass wir die beiden Kernfelder ‚Bildung‘ und ‚Umwelt‘ hauptsächlich unterstützen, denn da tut es besonders Not.