„Diversität und Inklusion“ klingt erst einmal ziemlich sperrig. Gemeint ist damit ein Aspekt von Unternehmenskultur, der bei Freudenberg eine lange Tradition hat: die Wertschätzung der Vielfalt von Menschen.
Diversi- was?
Den Begriff „Diversität“ hat jeder schon einmal gehört. Die meisten dürften auch eine vage Vorstellung davon haben, was er bedeutet: Vielfalt, Unterschiede, das Spektrum der Merkmale eines Menschen. Aber was ist damit genau gemeint?
Mit dem Begriff Diversität oder Diversity werden im aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskurs individuelle, soziale und strukturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen beschrieben. Dafür haben Forscherinnen und Forscher sich auf sechs Kerndimensionen verständigt, die verdeutlichen, dass jeder Mensch einzigartig ist und wie vielfältig die Gesellschaft dadurch ist.
Freudenberg stellt sich damit ganz klar gegen Diskriminierung und gestaltet eine Unternehmenskultur, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist.
Marion Prager, Vice President Global Talent Management
„Diese sechs Kerndimensionen liegen auch den D&I Aktivitäten von Freudenberg zugrunde“, erklärt Marion Prager, Vice President Global Talent Management. „Freudenberg stellt sich damit ganz klar gegen Diskriminierung und gestaltet eine Unternehmenskultur, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist.“
Wieso ist das für Freudenberg wichtig?
Es gibt natürlich wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen mit einer diversen Belegschaft. Die Welt, in der wir leben, handeln, arbeiten wird immer komplexer. Um ein Problem – ob in der Entwicklung, der Fertigung oder dem Verkauf – ganzheitlich zu erfassen, braucht es darum vielfältige Perspektiven.
Unternehmen, welche die Population ihrer Kunden und deren Heimatländer in ihrer Belegschaft widerspiegeln, sind außerdem erfolgreicher. Sie bringen ein größeres Verständnis für Zielgruppen aus den jeweiligen Kulturen auf und pflegen oft eine vertrauensvollere Beziehung zu ihren Kunden.
Jeder Mensch blickt durch seine ihm eigene Brille auf einen Sachverhalt und lässt seine Erfahrung, seine Geschichte, seine Weltanschauung mit in die Problemlösung einfließen. Diese individuellen Kompetenzen, Eigenschaften und kulturellen Hintergründe werden entsprechend bei der Lösung neuer Herausforderungen genutzt. „Wenn Menschen aus verschiedenen Kontexten aufeinandertreffen und gemeinsam eine Lösung erarbeiten, dann können sie voneinander lernen und sich gegenseitig ergänzen,“ sagt Prager. „Und dann entsteht echte Innovation.“
Gemeinsam tanzen
Für Freudenberg als global agierendes Unternehmen ist es aber auch wichtig, einer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Ziel ist es, Diskriminierung zu verhindern und Chancengleichheit zu schaffen, weil es fair ist und alle davon profitieren.
Es reicht nicht aus, vielfältige Teams zu haben. Wir müssen auch dafür sorgen, dass Teammitglieder die Möglichkeit haben, sich voll einzubringen.
Sarah O'Hare, Leiterin Corporate Human Resources und Regionalrepräsentantin für Nordamerika
Freudenberg möchte eine vielfältige und integrative Arbeitsumgebung schaffen, fördern und bewahren, in dem sich alle Menschen mit ihrer ganzen Persönlichkeit entfalten können. Sie sollen sich wertgeschätzt, respektiert und gehört fühlen. „Deshalb gehen wir noch einen Schritt weiter", erklärt Sarah O'Hare, Leiterin Corporate Human Resources und Regionalrepräsentantin für Nordamerika. „Vereinfacht gesagt: Es reicht nicht aus, vielfältige Teams zu haben. Wir müssen auch dafür sorgen, dass Teammitglieder die Möglichkeit haben, sich voll einzubringen. Nur so können wir das volle Potenzial unserer vielfältigen Organisation ausschöpfen. Viele Mitarbeiter haben gehört, wie ich die Diversity-Expertin Verna Myers zitiert habe: ‘Vielfalt bedeutet, dass man zu einer Party eingeladen wird - Integration bedeutet, dass man auch zum Tanzen aufgefordert wird. ’ Und jeder von uns spielt eine Rolle bei der Schaffung und Pflege dieser Inklusionskultur."
Wie kann das gelingen?
Freudenberg hat sich daher entschieden, eine Community zu gründen, die als Resonanzraum und Impulsgeber für spezifische D&I-Aktivitäten dienen soll. Die D&I-Community besteht aus Freiwilligen, die alle Geschäftsgruppen und einen Querschnitt der funktionalen Rollen sowie der verschiedenen Weltregionen repräsentieren. Diese Gruppe dient auch als Multiplikator in ihren jeweiligen Unternehmensgruppen.
Seit April 2022 hat sich zusätzlich ein Strategie- und Rahmenprojekt, gesponsort von Marion Prager und unter der Leitung von Adriana Leite, Senior Regional Human Resources Manager, geformt. „Kurz gesagt möchten wir mit dem Projekt alle bisherigen Maßnahmen und Aktivitäten unternehmensweit unterstützen, koordinieren und strukturieren,“ erklärt Adriana Leite.
Declan Fitzsimons, leitender Professor für Organisatorisches Verhalten bei der privaten Wirtschaftshochschule INSEAD, unterstützt und berät Freudenberg im Bereich D&I. Er entwickelte für das Unternehmen ein Lernprogramm mit dem Namen „Creating a Culture of Inclusion“.
Inklusion als Prozess begreifen
Wie bei vielen Lernerfahrungen müsse man sich auch bei D&I fragen: Wollen wir Regelkonformität oder engagiertes, intrinsisch motiviertes Verhalten fördern? „Und wir wollen ganz klar Engagement. Das lässt sich jedoch nicht über Schulungen anordnen. Vielmehr gewinnen Sie die Herzen und Köpfe der Menschen, indem Sie sie in einen sinnvollen Dialog miteinander einbinden,“ sagt Makoto Makabe, Director Corporate Learning & Development. Es geht also nicht darum, ein Projekt oder ein Training zu einem bestimmten Zeitpunkt abzuschließen. Es geht darum, den Weg gemeinsam immer ein Stück weiterzugehen. Dafür stellt Freudenberg auch bei Diversität und Inklusion immer wieder neue Themen in den Fokus.
Das lässt sich jedoch nicht über Schulungen anordnen. Vielmehr gewinnen Sie die Herzen und Köpfe der Menschen, indem Sie sie in einen sinnvollen Dialog miteinander einbinden.
Makoto Makabe, Director Corporate Learning & Development
Faire Teilhabe auch in herausfordernden Zeiten ermöglichen
„Es ist uns wichtig, den Fortschritt unserer Aktivitäten für alle transparent und zugänglich zu machen. Wir wollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einbeziehen,“ verdeutlicht Adriana Leite. „Teilhabe ist ein wesentlicher Aspekt von D&I“.
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