Neue Vorschriften der EU: Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wie nachhaltig sind Unternehmen? Eine entscheidende Rolle bei der Beantwortung dieser Frage spielt künftig die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU. Sie löst die CSR-Richtlinie ab und verpflichtet Freudenberg, ab dem Berichtsjahr 2025 jährlich Informationen über Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (im Englischen Environmental, Social, Governance; kurz ESG) im prüfungsrelevanten Lagebericht des Geschäftsberichts zu veröffentlichen. Wir stellen die wichtigsten Fragen und geben die Antworten.

Was sind die zentralen Bestandteile der CSRD? 

Unternehmen müssen über ihre Strategie, Maßnahmen und KPIs der ESG-Themen berichten, die bei einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse als wichtig identifiziert werden. „Doppelt“ deshalb, weil es einerseits um die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsthemen auf das finanzielle Ergebnis des Unternehmens geht und andererseits um die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Gesellschaft und Umwelt.
Ein Baustein im Rahmen des Green Deals der EU ist die EU-Taxonomie-Verordnung. Sie definiert anhand von sehr detaillierten Kriterien, inwieweit ein Unternehmen mit seinen Produkten zu den EU- Umweltzielen beiträgt. Offengelegt werden müssen dabei Umsatz, Investitionsausgaben und Betriebsaufwand im Zusammenhang mit diesen Produkten.

Wie unterscheiden sich Freudenberg und die EU in ihrem Verständnis von Nachhaltigkeit?

Das EU-Verständnis von Nachhaltigkeit erstreckt sich auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen. Das Freudenberg-Verständnis von Nachhaltigkeit ist sehr fokussiert: Es geht um Ressourceneffizienz, insbesondere um Energie- und Materialeffizienz. Die anderen Themen sind Freudenberg aber genauso wichtig: Zusammen mit „Nachhaltigkeit“ bilden „Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz“, „gesellschaftliches Engagement“, „Compliance“ sowie „Menschenrechte und Arbeitsnormen“ die fünf Bereiche der „Verantwortung von Freudenberg für die Gesellschaft“.

Wie reagiert Freudenberg auf die Veränderungen durch die CSRD?

Freudenberg hat frühzeitig ein gruppenweites ESG-Reporting-Projekt aufgesetzt – mit dem Hauptziel, die aus der CSRD resultierenden Berichterstattungsanforderungen zu erfüllen. Außerdem soll das ESG-Reporting in bestehende Berichtsprozesse integriert werden.

Welche Rolle spielen Reporting-Tools?

Insbesondere zur Erhebung von quantitativen KPIs sind Reporting-Tools unerlässlich, wie beispielsweise das gruppenweite HR-IT-System Workday oder das Nachhaltigkeits-Reporting-System Enablon, das im Jahr 2022 ausgerollt wird. Künftig sollen dort alle Freudenberg-Standorte weltweit monatlich ihren Energieeinsatz eintragen. So lassen sich der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß sowie die angefallene Abfallmenge nachprüfbar dokumentieren.