Wie Freudenberg die Energiewende mitgestaltet

Als globales Technologieunternehmen ist die Freudenberg-Gruppe ein Enabler von Schlüsseltechnologien. Sieben Geschäftsgruppen sowie Freudenberg Technology Innovation sind rund um das Thema Lösungen für die Wasserstoffindustrie aktiv. Drei konkrete Beispiele, wie Freudenberg durch innovative Produkte die Energiewende mitgestaltet, lesen Sie in diesem Artikel.

„Wir entwickeln innovative Produkte, verbessern zusammen mit unseren Kunden Prozesse und treiben die Industrialisierung der Brennstoffzelle und von Elektrolyseuren für die Produktion von grünem Wasserstoff mit voran“, sagt Dr. Anja Coenen, Managing Director Fuell Cell Components bei Freudenberg Performance Materials (FPM), die in ihrem Büro am Standort Weinheim sitzt.„Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und der Entwicklung von neuen, umweltfreundlichen Technologien.“ Seit über 20 Jahren entwickelt die Geschäftsgruppe FPM Gasdiffussionslagen (GDL) für Brennstoffzellen, seit kurzem auch für Elektrolyseure. Die Komponenten werden am Standort Weinheim hergestellt, die Menge soll sich im nächsten Jahr mehr als verdoppeln. Die Kunden kommen aus Europa, Nordamerika und Asien, viele aus dem Heavy Duty-Bereich für Schwerlastverkehr.

Gerade hat Freudenberg 30 Millionen Euro in die Erweiterung und den Aufbau von Produktionsanlagen investiert, um die Kapazitäten zu erhöhen und die steigende Nachfrage langfristig bedienen zu können. „Die Nachfrage nach GDLs für Brennstoffzellen ist hoch und steigt weiter an. Wir können weltweit in hohen Volumina liefern und gehen beim Produkt individuell auf die Wünsche unserer Kunden ein“, so Coenen. „Der Markt für die Ausstattung von Elektrolyseuren steckt noch in den Kinderschuhen, aber auch hier steigt die Nachfrage.“ Elektrolyseure spalten Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff auf. Brennstoffzellen können den Wasserstoff wieder in elektrischen Strom umwandeln, der dann Motoren antreibt. Da Wasserstoff für die Energie- und Verkehrswende eine wichtige Rolle spielt, wird erwartet, dass die Nachfrage nach Elektrolyseuren in den nächsten Jahren weltweit ansteigt. Ziel sei es, so Coenen, die Produktion der Gasdiffusionslagen bis 2030 weiter an die Marktanforderungen anzupassen und zu erweitern.

Wir entwickeln innovative Produkte, verbessern zusammen mit unseren Kunden Prozesse und treiben die Industrialisierung der Brennstoffzelle und von Elektrolyseuren für die Produktion von grünem Wasserstoff mit voran

Dr. Anja Coenen, Managing Director Fuell Cell Components bei Freudenberg Performance Materials (FPM)

Ein paar Hundert Meter entfernt in einem anderen Gebäude sitzt Dr. Aline Fluri vor ihrem Computer. Auch sie beschäftigt sich mit dem Thema Wasserstoff. „In Europa und weltweit ist die Hochskalierung der Komponenten- und Systemproduktion sowie der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft mit Infrastruktur und Transport eine Herausforderung“, sagt Fluri, die die strategischen, gruppenweiten Projekte für den Chief Technology Officer und Vorstand Dr. Tilman Krauch betreut. „Die Nationale Wasserstoffstrategie aus dem Jahr 2020 ist ein Grundstein für den Markthochlauf der Wasserstofftechnologien und die künftige Erzeugung, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff in Europa.“ Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium für Verkehr haben 62 deutsche Großprojekte ausgewählt, die als „Important Projects of Common European Interest (IPCEI)“ für Wasserstofftechnologien und -systeme unterstützt werden. Sie beinhalten Investitionen in die Erzeugung von grünem Wasserstoff, in Wasserstoffinfrastruktur und die Nutzung von Wasserstoff in der Industrie und für Mobilität. Das IPCEI Wasserstoff ist das bislang größte europäische Projekt dieser Art. Mit dabei ist auch ein Projekt der Geschäftsgruppe Freudenberg Performance Materials.

Die Industrialisierung rund um Wasserstoff miterleben und gestalten zu können, ist spannend.

Dr. Juliane Jungk, Chemikerin und Director Labs & Services bei Freudenberg Technology Innovation

„Die Industrialisierung rund um Wasserstoff miterleben und gestalten zu können, ist spannend. Und wir stehen erst am Anfang der Entwicklung“, sagt Dr. Juliane Jungk, Chemikerin und Director Labs & Services bei Freudenberg Technology Innovation, die im Labor steht. „Um zum Beispiel die Komponenten für Brennstoffzellen oder andere Produkte testen zu können, brauchen wir neue Prüfmethoden und müssen in größeren Maßstäben denken.“ So sei zum Beispiel das Charakterisieren ganzer Brennstoffzellen oder das Testen von Dichtungen unter hohen Drücken und mit Wasserstoff eine Herausforderung. Immer mehr Anfragen aus verschiedenen Geschäftsgruppen landeten bei ihr. Größere Prüfvolumen, neue Anforderungen und Testmethoden: Jungk entwickelte die Idee und erarbeitete das Konzept eines zentralen Wasserstoff-Prüfzentrums für alle Geschäftsgruppen am Standort Weinheim. Wie viel Wasserstoff wird gebraucht? Wo soll dieser herkommen? Und wie hoch muss die Prüfkapazität in mehreren Jahren sein? „Ziel ist, Synergien zu nutzen, geeignete Prüfmethoden zu entwickeln und langfristig Brennstoffzellen oder andere Produkte auch für externe Kunden testen zu können.“