Im Gespräch mit...Guido Sala

Guido Sala, Mitarbeiter von Freudenberg Performance Materials (FPM) am Standort Novedrate bei Freudenberg Italien im Gespräch über Prozessverbesserung & Kundennutzen

Inwieweit hat Digitalisierung unsere Gewohnheiten verändert?

Denken wir an all die Technologien, die jetzt verfügbar sind, im Vergleich von vor 20 Jahren. Jeder von uns hat heute eine "digitale Mentalität" entwickelt, einfach weil wir ständig mit der digitalen Welt in Kontakt kommen. Digitalisierungsprojekte entstehen aus der Kombination von Bedürfnissen und Technologien, und mehr denn je werden wir uns der Werkzeuge bewusst, die uns zur Verfügung stehen. Schauen wir uns die letzten beiden Jahre mal genauer an: Wir nutzen heute ganz selbstverständlich Apps oder andere digitale Lösungen, für die wir vorher Papierdokumente ausgefüllt haben oder physisch anwesend sein mussten.  

Wenn ein Unternehmen in der Lage ist, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen, schafft es Werte.

Guido, Sie sind ist der Meinung, dass das Hauptziel der Digitalisierung in der Arbeitswelt darin besteht, die Geschäftsprozesse (in Bezug auf Effizienz und Effektivität) zu verbessern. Wie kann das am besten funktionieren?

Zunächst einmal sind dabei nicht nur die Bedürfnisse der Mitarbeitenden, sondern auch die der Kundinnen und Kunden im Auge zu behalten. Wenn ein Unternehmen in der Lage ist, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen, schafft es Werte. Auch das Löschen von 'unnötigem' Digitalen ist Digitalisierung. Wenn man sich selbst mal genauer beobachtet, findet wahrscheinlich jeder von uns etwas, das optimiert werden könnte. Werkzeuge und Technologien zu haben, die dies ermöglichen, ist Ausdruck des dezentralen Charakters der Digitalisierung selbst und passt gut zu einem Bottom-up-Ansatz. Natürlich ist die Kommunikation die Grundlage für den Erfolg eines jeden Digitalisierungsprojekts, denn ohne Koordination zwischen den Funktionen drohen selbst sehr interessante Projekte zu scheitern.

Welche Rolle spielt dabei der Anwender bzw. Nutzer?

Jeder von uns ist ein Hauptakteur in Geschäftsprozessen. Wir sind inzwischen so sehr daran gewöhnt, Tools, Technologien und Analysemethoden zu nutzen, dass wir oft gar nicht merken, dass wir bereits sehr digital sind. Wenn ich über die Prozesse in unserem Unternehmen nachdenken müsste, wäre es unmöglich, einen zu finden, der nicht auch nur zu einem kleinen Teil digitalisiert ist. Und diese Entwicklung ist eben nicht mehr nur durch eine zentrale Fachabteilung der IT getrieben, sondern zu großen Stücken vom Anwender und Prozess-Owner selbst.

Freudenberg fördert die Digitalisierung, indem das Unternehmen jede Geschäftsgruppe dazu auffordert, eine eigene Strategie zu entwickeln. Welche Projekte führt der Standort Novedrate durch?

Wir haben mehrere Projekte abgeschlossen, andere sind noch im Gange: elektronische Rechnungsstellung, digitale Signaturen, optische Archive, Stundenzettel oder CRM. In der Produktion kann ich die 'Kamerasysteme' zur Qualitätsverbesserung, die Initiativen für Industrie 4.0 und die Projekte zur Erfassung, Harmonisierung und Analyse von Qualitätsdaten zwischen unseren Produktionsstandorten nennen. Mehrwert für den Kunden und mehr Effizienz durch Prozessoptimierung. Das sind unsere primären Ziele, wobei wir immer darauf achten, das tatsächlich Wichtige vom nur Spannenden zu unterscheiden, gemeinsam zu lernen, Ideen und Best Practices zu teilen, um den Innovationsprozess zu fördern.

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