Weltweit verschmutzen Menschen die Umwelt. Die Bilder von achtlos entsorgten Tüten, Strohhalmen und Einwegflaschen aus Plastik prägen die öffentliche Wahrnehmung. Kein anderes Material eignet sich so gut als Sinnbild dafür, was wir unserem Planeten antun. Die Folge: Plastik hat einen schlechten Ruf und Hersteller von Plastikprodukten geraten in Sippenhaft. Aber haben Kunststoffe diesen Ruf auch verdient? Die Nachhaltigkeitsexpertinnen Dr. Meriem Tazir und Dr. Maike Hora glauben das nicht.
Eine Welt ohne Plastik klingt für viele nach einer verlockenden Verheißung. Endlich müllfreie Parks, klare Seen und saubere Meere! Plastik aus Konsumgütern zu verbannen, scheint auf den ersten Blick der Königsweg zu sein, um das Abfallproblem in den Griff zu bekommen. Dass dies ein Trugschluss ist, weiß Dr. Maike Hora, Gründerin und Geschäftsführerin von e-hoch-3, einem Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Firmen in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu beraten. Zwar sei es sinnvoll, unnötiges Plastik einzusparen, allerdings ist ein kompletter Plastik-Boykott nicht wünschenswert. „Plastik ist in seinen Materialeigenschaften unglaublich vielseitig. Es gibt viele Lebensbereiche, die ohne Plastik gar nicht möglich sind“, sagt Hora. „Plastik kann auch Leben retten. Man denke hier zum Beispiel an den Einsatz von Infusionsbeuteln in Krankenhäusern.“ Zudem halten auch vermeintlich nachhaltigere Alternativen auf den zweiten Blick nicht, was sie versprechen. Ein Beispiel: Kartonverpackungen sind oft dicker und schwerer. Der Energie- und Wasserverbrauch bei Herstellung und Wiederverwertung ist hoch. Dennoch hält sich das Vorurteil hartnäckig, sie seien nachhaltiger als Pendants aus Plastik. Warum? „Das liegt in der menschlichen Natur. Papier ist ein sehr altes Material, der Rohstoff kommt von Bäumen und Bäume sind erst einmal was Gutes. Es zerfällt natürlich. Und was natürlich ist, ist intuitiv auch nachhaltig“, fasst die Expertin die landläufige Auffassung zusammen. „Außerdem sind die Rücknahmesysteme von Papier und Karton in vielen Teilen der Welt schon sehr lange etabliert. Daher wissen die Leute auch, dass es hierfür auch funktionierende Entsorgungs- und Recyclingsysteme gibt.“
Um die Auswirkungen eines Materials auf die Umwelt zu erfassen, ist es notwendig, eine Vielzahl an Faktoren zu berücksichtigen. Von der Herstellung, der Nutzung bis zur Entsorgung und Weiterverarbeitung des Materials. Und das ist komplex. Denn oft sind die Effekte des einen oder anderen Materials nur mittelbar zu erkennen: „Wenn ich zum Beispiel verderbliche Lebensmittel mit einer speziellen Plastikverpackung länger haltbar machen kann, vermeide ich, dass Konsumenten wertvolle Nahrung wegschmeißen müssen“, sagt Hora. Kern des Problems sei nicht das Material an sich, sondern dessen Verwendung: „Wenn ich ein Einweg-Plastikprodukt nutze und wegschmeiße, wie eine Plastikgabel, entsteht Müll. Wenn ich es immer wieder benutzen kann, entsteht Abfall gar nicht erst.“
Dennoch bleibt Plastik in der Umwelt ein Problem. Die Lösung liegt allerdings nicht in der Ächtung von Kunststoffen. Vielmehr sei ein systemischer Blick auf den gesamten Materialkreislauf notwendig. „Hier hat Freudenberg Home and Cleaning Solutions den richtigen Weg eingeschlagen“, sagt Tazir. „Über Kooperationen mit Recycling-Anbietern wie mit Rester Oy in Finnland oder den Niederlanden nimmt Freudenberg Einfluss auf die Wertstoffkette über die eigene Produktion hinaus und führt so Kunststoff dem Materialkreislauf wieder zu.“ Auch im Produktdesign setze Freudenberg in der Branche Maßstäbe: „Der DESIGNED-4-CIRCULARITY-Ansatz, den wir gemeinsam mit Freudenberg entwickelt haben, zielt drauf ab, Produkte so zu entwickeln, dass so viel Material wie möglich aus dem bestehenden Kreislauf in den eigenen Produkten wiederverwendet wird. Außerdem schafft Freudenberg damit die Voraussetzungen, dass sie nach der Entsorgung auch möglichst leicht dem Kreislauf wieder zugefügt werden können.“ So besteht der Turbo Eimer aus über 70 Prozent recycletem Material. Über 95 Prozent des Kunststoffs sind Monomaterial. Das vereinfacht im Gegensatz zu komplexen Verbundstoffen den Recycling-Prozess. Zudem gestaltet FHCS die Komponenten so, dass Wertstoffhöfe sie einfach trennen können. „So kann sogar ein Vileda Turbo Eimer nach langjährigem Gebrauch in vielen modernen Recyclinghöfen problemlos wiederverwertet werden, wenn im Entsorgungssystem entsprechende Prozesse vorhanden sind“, schließt Tazir.